Wie chronischer Stress der Gesundheit und unseren Zellen schadet

Was ist eigentlich Stress?

Chronischer Stress ist eine Anpassungsreaktion unseres Körpers, auf eine Situation oder Reize - von innen oder außen:
Der Blutdruck erhöht sich, der Puls steigt, die Durchblutung des Magendarmtrakts wird reduziert, die Leber setzt Zucker frei, der Darm wird kurzfristig durchlässiger um mehr Energie bereitstellen zu können und die Nebenniere sendet die Stresshormone Adrenalin/Noradrenalin und Cortisol in den Körper.
Diese Reaktionskaskade macht uns kampf-oder fluchtbereit,
eine im Unterbewusstsein schlüssig verankerte Antwort auf eine Bedrohung von außen z.B. durch einen Angreifer.
Sie macht uns also im jeweiligen Moment leistungsfähiger, uns wird mehr Energie bereitgestellt, unsere Muskeln werden besser durchblutet und unser Blutdruck und Puls erhöht.

Soweit so gut. Das Problem in der heutigen Zeit ist aber leider folgendes:
Viele von uns haben chronisch Stress und es sind oft die eigenen täglichen Gedanken und Verhaltensmuster die uns zusätzlich enorm unter Druck (=Stress) setzen.
Dazu kommen Termindruck, unangenehmes Arbeitsumfeld, zu wenig Schlaf und Regeneration, Probleme in der Familie, Geldsorgen, zu viel Medienkonsum, zu viel Essen, zu viel Alkohol oder Drogen, schlechte Luft und oft eine allgemein negative Einstellung zum Leben.
Achten wir nicht darauf Ausgleich zu schaffen, werden wir krank, da dieser innere Stress auf verschiedensten Ebenen den Körper und damit unser Immunsystem negativ belastet.
Eine dieser Ebenen ist die Ebene der Zelle, noch tiefer unsere Chromosomen. Dort sitzen auf den Enden der Chromosomen, die Telomere.

Telomere, was ist ihre Aufgabe?

Sie sind eine spannende Entdeckung und stellen sehr gut klar, warum chronischer Stress uns langfristig krank macht.

2009 erhielt Prof. Dr. Elizabeth Blackburn für die Entdeckung der Telomere und ihrer Funktion den Nobelpreis. In Ihrem Buch 'Die Entschlüsselung des Alterns' (Mosaik Verlag 2017) beschreibt sie Folgendes, damit sich Laien eine Vorstellung machen können: 
Talomere sind wie die Schutzkappen am Ende eines Schnürsenkels. Ihre Länge bestimmt wie oft sich die Zelle in Ihrem Leben teilen kann – je kürzer sie sind, desto weniger oft kann sich die Zelle noch teilen und umso früher wird der dazu gehörige Mensch in eine Krankheit rutschen.
Die Länge der Telomere bestimmt also über die Gesundheit unserer Zellen. Kann sich eine Zelle nicht mehr teilen, stirbt sie ab und produziert eine chronische niedrige Entzündung, die dann zu Erkrankungen des ganzen Systems führen kann.

Prof. Dr. Blackburn wollte wissen, was zu einer Verkürzung der Telomere führt und ob es Möglichkeiten gibt diese zu verlängern bzw. die Verkürzung aufzuhalten.

Damit komme ich nun zum Kern dieses Blog Artikels.
Chronischer Stress ist einer der Hauptursachen, der zur einer Verkürzung der Telomere führt.
Prof. Dr. Blackburn untersuchte unter anderem Mütter die ihre kranken Kinder pflegten. Sie wies nach, dass es zu einer Verkürzung der Telomere kam und dies zu Erkrankungen und schnellerem Altern der Mütter führte.
Innerhalb dieser Studie fiel gleichzeitig auf, dass es Mütter gab, die keine Telomerverkürzungen aufwiesen obwohl sie den gleichen äußeren Bedingungen ausgesetzt waren.
Folgendes Ergebnis besticht in seiner Klarheit: 
Die Mütter bei denen keine Verkürzungen auftraten hatten ein anderes Mindset. Sie empfanden ihre Situation als Herausforderung und nicht als Belastung oder Bürde.
Ein weiterer Beweis, dass der Satz

› Die Qualität deiner Gedanken bestimmt die Qualität deines Lebens ‹

tatsächlich stimmig ist. Unser Denken wirkt direkt auf unsere Zellen ein.
Das sollte uns alle dazu ermutigen uns mit unseren Gedanken –und Verhaltensmustern zu beschäftigen, um dadurch unserer Gesundheit eine positive Unterstützung zu geben.
Lasst uns unseren Gedanken-Stress reduzieren.

3 konkrete Tips um chronischen Stress zu reduzieren


TIPP 1:
Bewegung / Sport. Am besten in der Natur
Mit Bewegung in der Natur schlagen wir so zu sagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Durch Sport bauen wir Stresshormone (Cortisol) ab.
Nach dem Sport schaltet unser vegetatives Nervensystem dann auf den Parasympathikus um - das ist der beruhigende Teil des vegetativen Nervensystems. Um das für unseren Körper erlebbar zu machen ist es gut sich nach dem Sport für 3-5 min hinzulegen und tief in den Bauch zu atmen.
Das bewusste Atmen ist eigentlich schon eine dritte Fliege: sie aktiviert den beruhigenden Teil des Nervensystems bewusst: Blutdruck und Puls sinken, der Blutzuckerspiegel normalisiert sich und es entsteht wieder Klarheit im Kopf.
In der Natur und Draussen zu sein führt (auch in Studien bewiesen) ebenfalls zu einer Beruhigung des Stresssystems. Das kennt fast jeder, dass wir uns nach einem Aufenthalt im Wald, in den Bergen oder sonst wo in der Natur besser fühlen.
Aus der Beobachtung bei mir selbst habe ich erkannt, dass sich im Kopf aufgebauschte Probleme nach einer Trainingseinheit (z.B. Laufen) entweder verkleinert oder sogar ganz aufgelöst haben. Dazu sage ich gerne: 'Vom Kopf wieder in den Körper kommen'.
Prof. Blackburn schreibt, dass Sport eine gute Maßnahme ist um die Verkürzung der Telomere aufzuhalten. Ein anderer Wissenschaftler sagt, dass Ausdauertraining die Telomere verlängert. Egal wie, wir können festhalten dass Sport ein gutes Mittel ist, um a) Stress zu reduzieren und b) die Verkürzung der Telomere zu verlangsamen.
Zur Reduzierung von Stress empfiehlt sich natürlich auch Yoga, Qi Gong oder  intensives Krafttraining. Suchen Sie sich die Bewegungsform raus, die Ihnen am besten liegt. Treiben Sie mindestens 3 mal in der Woche Sport und machen Sie so oft wie möglich einen kleinen Spaziergang oder mobilisierende Bewegungen draußen an der frischen Luft.
Ihr Körper, Ihre Zellen, Ihre Telomere und Ihre gesundheit werden es Ihnen danken.

 

TIPP 2
Ändern Sie Ihre Gedanken
Dieses angewandte Bewusstsein ist eine nachhaltige und langfristige Hilfe jeglichen chronischen Stress zu reduzieren.
Um unsere Gedanken und auch Verhaltensmuster zu ändern, dürfen wir uns erst mal unserer Gedanken und unserer Verhalten bewusst werden. Dabei helfen kann natürlich einer der Kern #Coaches.
Was Sie jetzt schon konkret tun können: Anstatt sich nach einer Situation über sich selbst zu ärgern überlegen Sie lieber, welcher Ausgang für Sie der optimalste gewesen wäre . Wenn Sie entspannt und gelassen gewesen wären, was hätten Sie anders gemacht? Stellen Sie sich bildlich vor, wie Sie genauso reagiert hätten, wie Sie es gut finden.
WORAUF SIE IHRE AUFMERKSAMKEIT RICHTEN, WÄCHST +++!+++

Auch gut seine Gedanken zu ändern und Aufmerksamkeit an gesundenen Stellen einzusetzen: Dankbarkeit integrieren.
Für Personen, Situationen und Dinge in unserem Leben bewusst Dankbarkeit zu empfinden erzeugt zwangsläufig einen Perspektivwechsel. Weg von ängstlichen, negativen, belastenden Gedanken hin zu vertrauen, Fokus auf das, was schon ist und nicht nur auf das, was fehlt.
Nehmen Sie sich doch mal für 7 Tage vor, jeden Abend vor dem EInschlafen an alles zu denken wofür Sie dankbar sein können und an alles was an diesem Tag schön war. (Auch vermeintliche 'Kleinigkeiten' die wir für selbstverständlich nehmen, wie z-Bsp. eine warme Mahlzeit sind Dinge über die wir Dankbar sein können). Sie werden spüren, dass es etwas verändert. Nur wenn sie es wirklich TUN könnnen Sie den Unterschied bemerken.

Durch die Veränderung der Gedanken und der grundlegenden Einstellungen zu Problemen wird der gefühlte Stress sich ändern. Was dann wiederum ein guter Schutz für die Länge Ihrer Telomere ist.

 

TIPP 3
Omega 3 Öl aus Fisch oder Algen.
Omega3 Fettsäuren haben laut Prof. Blackburn eine positive Auswirkung auf die Telomerlänge. SIe empfiehlt regelmäßig Fisch, Meeresfrüchte und Walnüsse zu essen, da diese die Omega3 Fettsäuren DHA und EPA enthalten. Man kann aber auch über ein gutes Omega3 Fisch-oder Algen Öl EPA und DHA zu führen.
Omega3 ist auch für die Reduzierung von Entzündungen zuständig, als Gegenspieler der Omega6 Fettsäuren die u.a. pro-Entzündung sind, was Stress für den Körper bedeutet. Die Omega3 Fettsäuren halten zudem unsere Zellmembran schön elastisch und weich, was der Zelle bei ihrem Stoffaustausch hilft.